Das Käthchen von Heilbronn

von Heinrich von Kleist

Mit Hans-Martin Koettenich fanden wir 1981 einen neuen, erfahrenen Regisseur für unsere Waldbühne.

Er inszenierte das Märchen vom Käthchen von Heilbronn, welches Axel Herwig bereits 1967 auf die Bühne gebracht hatte.

Vielen unserer Zuschauer und Mitwirkenden sind von dem Schauspiel zwischen Traum und Wirklichkeit besonders die poetische Szene „Unter dem Holunderstrauch“ und das äußerst eindrucksvolle Erscheinen des Engel „Cherub“ durch die Wand des Schlosses in lebhafter Erinnerung geblieben.

Spieljahr: 1981
Spielleitung: Hans-Martin Koettenich
Aufführungen: 13
Besucher: 9000

Der Schinderhannes

von Carl Zuckmayer

Carl Zuckmayers Volksstück vom sagenhaften Volkshelden Johann Bückler, der mit seiner bunt zusammengewürfelten Bande dreister Gesellen den napoleonischen Besatzern sowie üblen Geschäftemachern „aus dem Untergrund“ zusetzt, bis er und seine Männer gefasst und hingerichtet werden, erwies sich als Publikumsrenner, was auch an der immensen Werbekampagne lag.

Doch der Schinderhannes bereitete uns anfangs große Probleme, ja es wurde sogar von einer „ernsten Krise“ gesprochen. Wir hatten Schwierigkeiten, die Hauptrollen zu besetzen und erstmals in der Geschichte der Waldbühne stellte der Regisseur die Vertrauensfrage.

Doch die Spieler standen hinter Hans-Martin Koettenich und letztendlich wurden auch alle Rollen besetzt.

Leider musste Koettenich jedoch aus gesundheitlichen Gründen die Regie abgeben. Neuer Regisseur wurde nun Horst Schäfer vom Staatstheater Kassel.

Spieljahr: 1983
Spielleitung: Horst Schäfer
Aufführungen: 15
Besucher: 15700

Götz von Berlichingen

von Johann Wolfgang von Goethe

Der Regisseur hieß in dieser Saison wieder Elmar Peters und für die Regieassistenz konnte erstmalig Winnie Hadding gewonnen werden, was sich für unsere weitere Zukunft als Glücksfall erweisen sollte.

Bedingt durch das schlechte Wetter lockten die berühmten Worte des „Ritters mit der eisernen Hand“ in ihrer vierten Waldbühnen-Darstellung leider nur 6.400 Zuschauer auf unsere Waldbühne.

Unter ihnen war auch ein Nachfahre des echten Götz von Berlichingen!

Spieljahr: 1985
Spielleitung: Elmar Peters
Aufführungen: 15
Besucher: 6400

Die drei Musketiere

von Alexandre Dumas

In der Spielsaison 1987 wurden in vieler Hinsicht neue Wege eingeschlagen. Dem Ergebnis einer Zuschauerumfrage folgend entschieden wir uns für ein heiteres Stück und mit Dagny Müller-Hornig wurde erstmals eine Frau als Regisseurin verpflichtet.

Zwar sind den Zuschauern vor allem die Fechtszenen und die farbenfrohen Kostüme in Erinnerung geblieben, doch die Gesamtinszenierung, die durch viele moderne Elemente wie Tennishochstühle, Umleitungsschilder, Nummerngirls und Graffitti geprägt war, blieb nicht ganz unumstritten.

Spieljahr: 1987
Spielleitung: Dagny Müller
Aufführungen: 15
Besucher: 7000

Was Ihr wollt

von William Shakespeare

Die Spielsaison 1989 zeigte die oft beschriebene Kluft zwischen Kulturkritik und Zuschauerwunsch ganz deutlich.

Während wir für die sehr anspruchsvolle und herrlich ausgestattete Inszenierung des neuen Regisseurs Jochen Ziegler von der Presse hochgelobt und mit dem Kulturpreis der Stadt Wolfhagen bedacht wurden, wollten leider nur 6.600 Zuschauer Shakespeares romantische wie turbulente Verwechslungskomödie „Was ihr wollt“ sehen.

Mit der Namensnennung der Spieler im Programmheft und in den Medien wurde nach knapp 40 Jahren eine Tradition der Waldbühne beendet.

Spieljahr: 1989
Spielleitung: Jochen Ziegler
Aufführungen: 15
Besucher: 6600